© prignitzliebe – Anja Möller

Hans-Georg Lemme – Denkmal

Wie du weißt, verlief das Grüne Band entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Wenig überraschend also, dass sich hier auch traurige Schicksale abgespielt haben. Wie das von Hans-Georg Lemme. Am 19.August 1974 versucht der 21-jährige durch die Elbe nach Niedersachsen in die BRD zu flüchten. Doch der Plan misslingt: Lemme wird von einem DDR-Grenzsicherungsboot überfahren.

Bist du auf dem Grünen Band unterwegs, fährst du ganz nah an der Stelle vorbei, an der die Tat geschah. Unweit des brandenburgischen Ortes Lütkenwisch erinnern eine Tafel am Fähranleger Lütkenwisch-Schnackenburg sowie ein Gedenkstein im Ort selbst an Lemmes Schicksal.

Du willst wissen, wer Hans-Georg Lemme war? Der junge Mann aus Groß Breese bei Wittenberge absolvierte seinen Wehrdienst bei der Volkspolizei im Bezirk Schwerin. Am 18.8.1974 wurde er fahnenflüchtig und versuchte einen Tag später, durch die Elbe in die BRD zu flüchten.

Allerdings bemerkten ihn die Grenzposten am späten Abend im Wasser. In einem Grenzsicherungsboot schnitten sie ihm den Weg zur niedersächsischen Uferseite ab. Nach Aufforderungen, an Bord zu kommen und der Abgabe von Warnschüsse wurde Lemme schließlich von der Schiffsschraube überfahren.


Highlights

  • Die Erinnerung bleibt lebendig: Sowohl eine Tafel als auch ein Gedenkstein erinnern an Hans-Georg Lemme.
  • Der Platz am Fähranleger heißt seit 2014 Hans-Georg-Lemme-Platz

Wichtige Informationen

  • Der Vier-Länder-Grenzradweg am Grünen Band verläuft nah der Unglückstelle
  • Überliefert ist der erschrockene Ausruf Lemmes: „Das könnt ihr doch nicht machen, ich bin einer von euch, ihr könnt doch nicht schießen!”
  • Nach der Wende wurde der Bootführer aus Mangel an Beweisen freigesprochen.